Spitzenköchinnen sind sich längst darüber einig - Hobbyköche ebenfalls: es geht nix über Bratkartoffeln aus der guten, alten, handgeschmiedeten Eisenpfanne. Aber auch Kurzgebratenes, Omlette und Röstgemüse machen in dem schwarz-edlen Blech mit Rand eine gute Figur.
Warum seid ihr euch da so sicher?
Wichtigstes Detail bei der Eisenpfanne ist das Einbrennen. Vor dem ersten Gebrauch werden in ihr Kartoffeln so hoch erhitzt, bis sie verkohlen. Dabei muss es qualmen, dampfen und zischen wie in einer Hexenküche. Legt sich erst der Rauch, steht vor uns - wie Phönix aus der Asche - eine startklare Pfanne, die uns nach dieser Tortur für den Rest unseres Lebens mit bestem Bratgut versorgen wird.
Eine Bedingung stellt sie: Geschirrspüler ist tabu. Eisen rostet bekanntlich im Zusammenhang mit Wasser. Dies bedeutet allerdings nicht, dass sie nicht mit Wasser in Berührung kommen darf. Lediglich längere H2O-Bäder mag sie nicht. Dafür liebt sie Öle und Fette, besonders in hauchdünnen Schichten. So wird sie nach dem Gebrauch am besten einfach nur mit Küchenrolle oder Baumwolltuch ausgewischt.
Und nachher?
Bitte, nicht im Kastl verstauen, sondern in der Küche frei sichtbar aufhängen, denn eine geschmiedete Pfanne darf sich aufgrund ihrer optischen Schönheit auch außerhalb der Betriebszeiten sehen lassen! .
Tageskurs: Pfannen schmieden.
1.) Herstellung:
Mit etwas Geschick können sich Koch und Köchin einfach Modelle dieser eher treuen als teuren Arbeitsgeräte an einem Halbtag selber herstellen. Das Ausgangsmaterial - eine rohe Zwei-Millimeter-Eisenblechscheibe mit 24 cm Durchmesser - wird im warmen Zustand in ein vorgefertigtes Gesenk gedrückt und somit in Grundform gebracht. Durch anschließendes Behämmern wird das Material verdichtet, was ihm einerseits noch bessere Wärmeleiteigenschaften verleiht, andererseits der Pfanne einen individuellen Charakter verleiht. Zum Schluss wird der Stiel ausgeschmiedet und angenietet.
2.) Einbrennen:
Da der oben beschriebene und abgebildete Einbrennvorgang in der gemeinen Hauskuchl eher Schrecken als Charme verursacht, ist die Frage berechtigt, ob man diesen Prozess nicht auslagern kann. Ja, kann man. Und zwar, indem man/frau ihn gleich in der Schmiede vonstatten gehen lässt. Weil dort sowieso seit Ewigkeiten Ruß und Kohle Regiment führen, kommts dort auf ein paar qualmend verkohlende Erdäpflstückl auch nicht mehr an. Im Gegenteil: die Rauchfänge der Schmiede lieben ihre Arbeit! So stellen wir die fertig geschmiedete Pfanne auf einen traditionellen Feuerknecht (Dreibein) direkt über das Schmiedefeuer und vollziehen den hitzigen Veredelungsprozess.
Kosten:
EUR 120,-- pro Person, inkl. Material